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3.) Flug und Ankunft in New York City


Also da stand ich... Am Samstagmorgen am Flughafen Zürich nach einer ziemlich unruhigen Nacht, weil die letzten Vorbereitungen noch nicht ganz abgeschlossen waren.

Verabschieden kam mich meine wunderbare Familie, die aber - so wie ich das vom Schiff aus beobachten konnte - easy von Statten ging, zumal wir uns in 4 Wochen in New York und in Florida wieder sehen werden.

Doch das Gefühl, welches mir seit Wochen gefehlt hat, welches mich normalerweise zu einem Nervenbündel gemacht hätte, kam dann wie eine Bombe. Ich konnte nichts anderes tun als einfach nur atmen. Atmen, atmen, atmen... und bald hatte ich gar keine Zeit nervös zu sein, denn meine erste Reiseerfahrung stand mir bevor...

Ich vergesse immer wieder was für ein Phänomen es ist, wenn man auf Reisen Menschen kennenlernt. Und wenn es mir dann wieder passiert, erinnere ich mich daran, dass das ja eigentlich das Beste am Reisen ist. In meinem Fall im Flugzeug dauerte es aber ein Weilchen, bis mir das wieder klar wurde...

Ich kam in diese AA Maschine und wurde einmal mehr daran erinnert, warum ich diese Airline nicht ausstehen kann. ICH HATTE KEINEN EIGENEN FERNSEHER! Wäre ja nicht weiter tragisch, aber ich hatte abgesehen von der Nikon und meinen Reisedokumenten nichts, um mich abzulenken. Ich hoffte also auf meinen Sitznachbar. Und wer kam? Der mürrischste Mann im Alter meines Vater, den ich je gesehen habe. Er schien sich über etwas unglaublich zu ärgern und knallte seine Aktentasche auf den Sitz und richtete sich ein. Ich dachte, dass darf doch nicht wahr sein...

Der Flug hatte 20 Minuten Verspätung und in diesen langen langen 20 Minuten malte ich mir den 8stündigen Flug aus. Ich kam zum Schluss, dass ich mich nicht einmal bewegen werde und 16 Mal Yoga Nidra machen würde (eine Yoga Nidra Sequenz geht 27 Minuten und dafür muss man sich wirkich nicht bewegen). Aber schon nach einer Viertelstunde schien sich Mister Miesepeter beruhigt zu haben, schaute mich an und sagte: "Well how are you?"

Mir fielen Brocken vom Herzen! Don - eigentlich Donald, war aus North Carolina, verheiratet, hatte selber verheiratete Kinder und die ganze Familie taucht (noch jemand der mir meiner Misere aus den letzten Wochen nachfühlen konnte). Beim Abflug zeigte ich ihm die 3 Seen, des Kantons Zürich, das Utoquai, der Primetower (bei der Höhenangabe lächelte er nur müde) und das Grossmünster und gab die Geschichte von Regula und Felix zum Besten. Das Eis war spätestens gebrochen als ich ihm einen Kafe bestellte, während er auf der Toilette war. Er war entzückt, das wäre so was von "lovely kind".

Er dachte dann es wäre an der Zeit die tieferen Gespräche zu eröffnen und fragte: "Why are you going?" Ich war baff und überlegte sehr lange bevor ich antwortete. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich sagte: "To learn to let the things go"

Er nickte, als sei es die richtige Antwort und es folgte ein wunderbares Gespräch.

Ich schaute dann doch den öffentlich gezeigten Nicolas Sparks Film (der mit dem Cowboy und Julia - ich find ihn gar nöd so schlächt im Gägesatz zu de anderne Film, aber ich bin glaubs i de Vergangeheit zu sehr Sparks Fan gsi) und er auf dem Laptop einen andern Film.

Beim Aussteigen gab er mir die Hand, legte seine andere Hand auf meine und sagte: "Please please travel happy and safe."

Am JFK folgte dann das Papiertheater (der Beamte konnte nicht fassen, dass ich alleine und zu niemanden zu Besuch reise) und fühlte mich sehr weltgewandt als ich an den Fake-Taxidriver vorbeimarschierte und in die Yellow Cap Schlange stand.

Mein Taxi Fahrer: Aslji. In meinem Alter, aus Uzbekistan, seit 5 Jahren in New York, fährt um sein Zahnarztstudium zu finanzieren, ist in einem Jahr fertig und geht dann nach der langersehnten Reise nach London und Paris zurück nach Hause zu seinen 3 Schwestern, 2 Brüder und seinen Eltern, die in 2 Monaten, das erste Mal besuchen werden, obwohl sie Amerika schlimm finden. Ich fand ihn herzallerliebst! Und er fuhr mich genau vor "The New Yorker" wie meine Residence heisst. Man kommt in eine todschicke und überklimatisierte Halle und der Concierge mich in den 15ten Stock führte, wo es dann weitaus weniger chic aussah. Mehrere Sprachschulen haben den 14ten, 15ten und 16ten Stock gemietet und kleine Zimmer gemacht. So ein kleines Zimmer habe ich nun. Wie ich meinen Eltern per Skype schon sagte, es ist nicht das gemütlichste aber die Lage ist u n s c h l a g b a r!! Und heute Nacht merkte ich: Weil mein Fenster in eine innenhofähnliche Mulde geht, höre ich von der Strasse fast nichts! ADORABLE!! :D

Nachdem ich mich gefasst habe, packte ich 40 Doller ein und machte mich mal Avenue aufwärts (oder abwärts?). Jedenfalls bin ich genau von meiner 34th Street zur 40th Street gekommen und wusste wieder ganz genau warum ich mich vor 5 Jahren in diese Stadt verliebt habe! Es gibt einfach ALLES und noch viel viel viel viel mehr! In diesen 8 Strassen habe ich 3 Starbucks (mein Frühstück ist gesichert!! Scusa Davide ;), ein 7 11, unzählige Läden, die einfach alles anbieten, 4 Handleserinnen, ich wurde daran erinnert, dass ab dem 23. Sept. die neue Stafel von Empire lauft (GIULI!!! Fernseh funktioniert zwar nicht wirklich aber dann MUSS er gehen), etwa die ganze Küche der Welt in nur diesen 7 Strassen und ich glaub ich habe es noch nicht genug erwähnt: EINFACH ALLES! Und die Menschen!! Von dem Wall Street Bänker, zu den mitleidserregenden Obdachlosen, über die Transvestiten zu der dunkelhäutigen Big Mamma, die, wenn du ihr ausversehen auf die Füsse trittst und dich bei ihr entschuldigst ein: "Don't worry, Baby" kommt.

Ich kaufte mir in einem Shop, der halb Mexikanisch, halb Koreanisch ist eine Suppe und schaute während ich diese köstliche Minestrone löffelte, weiter zur Strasse raus. Es war erst 18 uhr und ich dachte ich gebe dem Jetlag keine Chance und mache noch was. Also legte ich die Einkäufe in mein Zimmer (uuhh es ist schon "mein" Zimmer - und Leute mein neuer Lieblingsladen "Pharmacy RX"! Dort gibts sogar Lindt Schoggi) und wollte dann mal in die andere Richtung. Ich kam genau eine Strasse weiter und sah ein Kino. Und wie schon seit Wochen beschlossen, ging ich da rein. Erst wollte ich "Straight Outta Compton" schauen aber dann entschied ich mich für was leichteres wie "Trainwreck" (Scusa Julia aber ha fest a dich denkt - wollte den mit ihr gucken aber am Mittwoch zeigte sich Zürich nochmals von der schönsten Seite und man konnte da nicht ins Kino). Und ich weiss nicht ob daran lag, dass ich seit fast 24 Stunden wach war aber ich fand ihn G E N I A L. Und in NYC ins Kino ist ja wohl das witzigste dass es gibt! Die Leute lachen genau so, es gibt vorher viele Trailers und keine Werbung und die machen ja ein halbes Picknick im Kino!! Das allerbeste: Der Film spielte sich in New York ab und ich war in New York!!! Das heisst ich kam aus dem Kino raus und sah wie der Vollmond hinter dem Empire State Building hervorluggte. Obwohl mir fast die Augen zufielen, ging ich in mein Zimmer, holte die Nikon und machte davon das obenhingestellte Foto.

Ich schlief dann sofort ein und nun sitze ich hier und überlege, was ich mit meinem Sonntag in New York anstelle... eigentlich wollte ich Elis Island wiedersehen aber ich glaube ich laufe einfach herum und fange mich mal an zu orientieren. In diesem adorable Empire State...

Innigst eure Laura


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