Es regnet noch immer im Paradies… Und zwar so richtig! Aber statt, dass mir dies auf das Gemüt schlägt, geniesse ich es in vollen Zügen. Das Positive daran ist, dass wir im Resort hier die meiste Zeit im Gemeinschaftszentrum sind und mit den Mitarbeitern zusammen eine grosse Familie geworden sind. Mein Englisch schein um Jahre retardiert zu sein, da ich das Englisch, welches hier von den Australier und Neuseeländer gesprochen wird beim besten Willen nicht verstehe. Mittlerweile geben sie sich alle Mühe ein sauberes Englisch zu sprechen und der Kanadier, die kalifornische Familie und die beiden Tauchlehrer aus England und Holland helfen mir wo’s nur geht.
Mit Ilse, der Holländerin, unterhielt ich mich nach einer Yogastunde und es stellte sich heraus, dass man als Mitarbeiter dieses Resort, sich bereiterklären musste einmal in der Woche in der lokalen Schule eine Lektion abzugeben. Ursprünglich war dies einmal eine Meeresbiologiestunde, um den Kindern einen respektvollen Umgang mit dem Meer beizubringen. Aber wie so oft wurden die Fördergelder gestrichen und da die Kinder so viel Spass hatten, wurde daraus eine Kunststunde. Ich dachte, dass dies eine perfekte Gelegenheit wäre, mich auf nächste Woche vorzubereiten und nahm ihre Einladung dankend an – anderes hatte ich ja sowieso nicht zu tun. Wir trafen uns Mittwochmorgen nach dem Frühstück und planten unsere Stunde. Was den für Materialien vorhanden seien, fragte ich sie. „Nichts.“, sagte sie. „Wie nichts?“ „Alle Materialien müssen wir selber mitnehmen und das Büro ist beim besten Willen nicht für 26 Kinder ausgestattet. Ich schaute um mich und sah die vielen alten Tauchmagazine und schlug vor, dass wir daraus Kollagen machen könnten (Scheren sind auch nicht vorhanden, also sollen sie die Papiere reissen). Ilsa gefiel die Idee – nur mit was bekleben? Ich fand ein Rezept mit Kartoffeln aber Ilsa erklärte mir, dass einige Kinder aus wirklich armen Familien kommen und dies ziemlich unpassend wäre, wenn wir aus Lebensmittel Kleber machen würden. Also entschieden wir uns für Mehl und Wasser – ist ziemlich viel weniger appetitlich obwohl dies auch schon einige Kinder in vergangenen Lektionen angefangen haben zu essen…
In einem Sulu (traditionelles Lehrergewand) machten wir uns am Nachmittag auf. Liebe ehemalige Mitstudierende – wisst ihr noch die albanische Schule an der Grenze von Serbien nach Montenegro? Ich hatte ein Dejà-vue mit der Infrastruktur. Die Schulräume sind offen, die wenigen Bücher, die vorhanden sind liegen nur durcheinander herum und Frontalunterricht ist die einzige Unterrichtsform die sie kennen. Die Kinder mochten unsere Idee und rissen eifrig Seesterne, Fische und Oktopusse. Ich unterhielt mich mit der Lehrerin und sie erzählte mir, dass sie nächstes Jahr pensioniert ist (sie ist 54 Jahre alt). Sie war auch bisher die erste Fijianerin, die ich getroffen habe, die aus Fiji wegkam. Nämlich vor 2 Jahren nach San Diego, wo die Partnerschule ihr eine Woche Einblick in den Schulalltag ermöglichte. Sie war völlig baff, dass man dort in der Schule Ipads gebrauchte. Da sei ihr Papier doch sehr viel lieber. Sie erklärte mir auch, dass dies die Klasse 7B sei – also die langsamen Kinder. Einige schienen mir extrem clever und schlau und ich fragte mich, ob die wirklich am richtigen Ort sind. Später erzählte mir Ilse, dass die Schule schlicht und einfach zu viele Kinder hat und dass einige darunter leiden müssten… So sieht also schulische Chancengleichheit auf Fiji aus… Eine traurige Realität, wenn man bedenkt, dass ein Viertel der Bewohner auf Fiji unter 9 Jahre alt sind.
Nach einem weiteren köstlichen Abendessen dachte ich, dass ich mich heute Morgen an die Surfer hänge und schnorcheln gehe. Das Boot ging um 7 Uhr morgens und nach 10 Minuten erreichten wir die Wellenregion. Solche Wellen habe ich noch nie gesehen aber die Surfer rümpften nur die Nase. Gestern seien die Wellen besser gewesen… Ich ging mit Yammes weiter vom Boot weg, denn alleine traute ich mich nicht. Zu Recht: Nach einer Stunde sahen wir in 8 Meter Tiefe einen Hai. 1.5 Meter gross – also ein junger Weissspitzen Riffhai. Er war fantastisch! Nach 2 Stunden kehrten wir zum Boot zurück. Doch dann fing das grosse Übel an: Die Wellen wurden grösser und meinem Magen ging’s immer mieser. Die Surfer dachten nicht daran zurückzukommen und ich war heilfroh als nach 4 Stunden alles vorbei war. Morgen gehe ich definitiv mit den Tauchern statt den Surfern mit! Aber lustig war’s!
Heute Abend gibt es mir zu Ehren ein traditionelles fijianisches Essen mit Zeremonie. Es heisst „Lovo nite n kaya“. Normalerweise gibt’s das am Samstag oder Freitag aber da heute mein letztes Abendessen hier sein wird, machen sie es mit Zeremonie bereits heute. Sogar der Dorfälteste wird kommen, um die Zeremonie zu leiten.
Sa moce! Eure Laura
For my international friends:
Bula from Fiji Guys!
It’s still raining but I really enjoy it because with this weather we – that means all guests from the resort – sit together at the mainhouse and talk a lot to eachtother. We are here with the employer like a big family.
In one of the Yoga lessons I met Ilse. Ilse is from Holland and she is working here as a dive master. With her I went already yesterday to the local school to teach them an art lesson. It’s a kind of project they have here for show the children how to protect the oceans. But right now there is no money and instead of that she keep going to teach them some art. It was incredibily intressting but it breaks my heart to see that this childreen don’t have any of the material we are used to have at school. Another thing which makes me thinking was that we were in front oft he „slow“ 7b. But I saw many childreen which were quit clever and smart. Later Ilse told me that they just have to many childreen and they don’t know where to put them.
Today I went with the surfer on a boatrip to the ocean. While they were surfing I was looking again for the underwaterworld in Fiji. And what did I see? A SHARK! It was amazing. Unfortunately later I get seasick on the boat but wellt hat happens… This evening we will have a traditional Fijian evening which is called „Lovo nit n kaya“ and even the native local people are coming for having a traditional ceremonie.
And tomorrow I leaving and Saturday my project in Dawasamu will start. So exiting about that…
Sa moce! Love Laura